Sicherer Schulweg (Teil 3)

Sicherer Schulweg (Teil 3)

Wer in der Stadt wohnt, geht entweder zu Fuß zur Schule, wird von den Eltern im Auto gebracht oder muss allein ein öffentliches Verkehrsmittel benutzen – doch ein eigener Bus, der von Station zu Station fährt und nur für Schüler da ist, ist eine Besonderheit, die eher in ländlichen Gebieten vorkommt, in denen die Kinder weite Strecken bis zum Schulzentrum zurücklegen müssen. Die Schulkinder treffen schon früh morgens ihre Freunde im Bus, können sich über die Erlebnisse des gestrigen Tages unterhalten und kommen als Gruppe geschlossen in der Schule an.

Lieber steig’ ich langsam und gemütlich ein

Aus Sicht des Verkehrsexperten Michael Heß ist ein Schulbus ein verhältnismäßig sicheres Verkehrsmittel, die größte Gefahr besteht für Kinder auf dem Weg zum Bus und beim Warten an der Haltestelle. 'Das Kind sollte nie in Eile zur Bushaltestelle rennen, um Unachtsamkeiten beim Überqueren einer Straße oder beim Eintreffen an der Haltestelle zu vermeiden', rät er. 'Wenn sich ein Kind einmal verspätet, ist es sehr viel besser einen Bus zu verpassen, als sich riskant zu verhalten, um den Bus doch noch in letzter Sekunde zu erwischen.'

Wichtig ist, dass die Haltestellen des Busses an einer wenig befahrenen Straße und nicht in der Nähe von Kuppen oder Kurven liegt, damit die Kinder so gefahrlos wie möglich die Haltestelle erreichen. Hinweisschilder, die die Autofahrer zusätzlich informieren, sowie Temporeduzierungen erhöhen die Sicherheit der Kinder. In vielen Gemeinden zwingen mittlerweile Fahrbahnverengungen die Autofahrer zum Abbremsen vor einer Haltestelle – denn jeder weiß, dass eine Gruppe von Kindern nie still und brav am Fahrbahnrand auf den Bus warten wird. Einer wird immer Quatsch machen, johlen oder herumalbern, so dass die Konzentration der gesamten Gruppe auf den Verkehr mehr als eingeschränkt ist.

Fährt der Bus die Haltestelle an, sollten die Kinder genug Abstand zu dem schweren Gefährt halten, bis der Bus steht und sich die Türen öffnen. Beim Einsteigen gelten die Vorsichtsmaßnahmen und Regeln der Höflichkeit wie in jedem anderen Verkehrsmittel auch: Nicht drängeln oder schubsen, ruhig einsteigen und sich wenn möglich hinsetzen. Sind alle Plätze besetzt, müssen sich die stehenden Kinder während der Fahrt gut festhalten.

Schieben, schubsen, meckern, motzen

Doch leider gilt gerade in Schulbussen, mit denen Kinder verschiedener Altersstufen fahren, oft das Recht der Stärkeren bzw. Älteren. Kleine ABC-Schützen werden an den Rand gedrängt, bekommen keinen Sitzplatz ab oder werden auf der Fahrt geärgert. Viele Schulen und Gemeinden bieten für die Busfahrten Busbegleiter an, die neben dem Fahrer als zusätzliche Autorität im Bus für ein faires und sicheres Miteinander sorgen. Und auch so mancher resolute Fahrer hat die 'Rasselbande', die er täglich chauffiert, gut im Griff.

Dann steig ich ein und freu’ mich schon auf meine Fahrt nach Haus

Ist die zum Teil lange Fahrt ins heimische Dorf endlich geschafft, müssen sich die Kinder vor den letzten Metern zu Fuß nach Hause an der Haltestelle noch einmal zusammenreißen: Keiner darf vor dem Bus über die Straße rennen. Erst wenn der Bus abgefahren ist und kein Auto mehr kommt, dürfen die Kinder ihren Weg nach Hause fortsetzen – um am nächsten Morgen wieder alle Freunde und Schulkameraden an der Haltestelle zu treffen.

Hier die Links zu allen Schulweg-Artikeln:


Sicherer Schulweg (Teil 1)

Sicherer Schulweg (Teil 2)

Sicherer Schulweg (Teil 3)

Sicherer Schulweg (Teil 4)