Sicherer Schulweg (Teil 4)

Sicherer Schulweg (Teil 4)

'Doch gerade bei der Mitfahrt im Auto der eigenen Eltern passieren die meisten Unfälle' warnt Verkehrsexperte Michael Heß. 'Die Sicherheit der Kinder wäre deutlich erhöht, wenn alle Eltern die vorgeschriebenen Kindersitze auch auf kurzen Strecken verwenden würden.'

Mein Platz im Auto ist hinten, in meinem Kindersitz

Denn so ein Kindersitz ist nicht nur etwas für Babys und Kleinkinder: Bis zum vollendeten 12. Lebensjahr müssen Kinder, die kleiner als 1,50 Meter sind, in amtlich genehmigten Kindersitzen korrekt angeschnallt werden. Dabei reichen Polster, die lediglich als Sitzerhöhung dienen, nicht aus. Seit dem 8. April 2008 dürfen sie sogar offiziell nicht mehr benutzt werden. 'Gerade im Grundschulalter, wenn die Kinder sich schon groß fühlen, wird der Kindersitz unattraktiv und oftmals abgelehnt', weiß Heß aus Erfahrung. 'Und leider nimmt dann auch bei Eltern die Nachlässigkeit, gerade auf kurzen Strecken, zu.'

Doch wenn es dann zu einem Unfall kommt, sind Kinder, die ohne Kindersitz, nur mit dem Erwachsenengurt gesichert waren, einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt, weil die Gurte beim Aufprall in Bauch und Hals des Kindes einschneiden und so zu bösen Verletzungen führen.

Und vor der Fahrt mach ich 'Klick'

Viele Eltern bilden Fahrgemeinschaften und befördern regelmäßig mehrere Kinder zusammen zur Schule. Das ist ökologisch sinnvoll, aber auch dann sollten die Kinder immer in einem passenden Kindersitz untergebracht werden – auch wenn das Hin- und Herschleppen der Sitze oft als anstrengend empfunden wird.

Sowohl Verkehrsexperten als auch Pädagogen warnen davor, Kinder regelmäßig mit dem 'Taxi Mama' zur Schule und auch zu den diversen nachmittäglichen Freizeitaktivitäten zu fahren. Ein gemeinsam zu Fuß zurückgelegter Schulweg im Kreis der Freunde macht wach, versorgt die kleinen Lungen mit frischer Luft vor dem Schultag und stärkt die physische Fitness. 'Außerdem gefährdet jedes zusätzliche Auto von Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren, die Sicherheit der anderen Kinder, die zu Fuß kommen', gibt Heß zu bedenken. 'Kindern, die immer mit dem Auto gebracht werden, fehlen außerdem wichtige Erfahrungen für eine selbstständige, sichere Teilnahme im Verkehr.'

Wenn es sich nicht umgehen lässt die Grundschüler mit dem Auto zu bringen und abzuholen, sollten sich Eltern gerade in der Nähe der Schule immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten und besonders vorsichtig fahren. Auch wenn das Kind nur kurz aussteigt, darf das haltende Auto nicht zur Gefahr für andere Schüler werden und deshalb nicht im Parkverbot stehen. Und wie immer sollte das Kind auf der Gehwegseite aussteigen und wenn möglich anschließend nicht mehr über die Fahrbahn laufen müssen.

Hier die Links zu allen Schulweg-Artikeln:


Sicherer Schulweg (Teil 1)

Sicherer Schulweg (Teil 2)

Sicherer Schulweg (Teil 3)

Sicherer Schulweg (Teil 4)